al-Samidoun

Kommentare und Berichte zu Politik, Religion und Kultur mit Fokus auf den Nahen Osten.

Montag, 7. September 2009

Djehad als Name

Viel Unruhe stiftet momentan das Urteil des Berliner Kammergerichts indem es einem Elternpaar erlaubt wird ihren Sohn "Djehad" zu nennen.
Die Süddeutsche Zeitung schreibt unter anderem folgendes...
"Eltern dürfen ihr Kind "Djehad" nennen. Acht Jahre nach dem Terror des 11. Septembers gestattet ein Berliner Gericht den Vornamen, der übersetzt "Heiliger Krieg" heißt."
Diese Übersetzung, die praktisch in allen deutschen Zeitungen zu finden ist, taugt dabei allenfalls der Boulevardjournaille und das obwohl im Urteil selbst eine wesentlich bessere Überetzung des islamischen Konzepts des "Dschihads" zu finden ist.

Dazu sei noch beizutragen, dass der Name wirklich ziemlich normal ist, ob bei muslimischen oder christlichen Arabern.
Den Namen tragen beispielsweise der christliche Libanese Jihad Azour, der als Finanzminister im Kabinett Fouad Sanioras tätig war oder der Christ Jihad al-Khazen der ehemalige Herausgeber der arabischsprachigen Tageszeitung "al-Hayat".

Im Artikel nicht erwähnt, handelt es sich bei dem Vater des Kindes allerdings um Reda Sayam, einem den Behörden wohlbekannten Islamisten, gegen den die Staatsanwaltschaft München wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und Volksverhetzung ermittelt.

Ich halte das Urteil des Kammergerichts für richtig, auch wenn ein fader Beigeschmack bleibt.

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