al-Samidoun

Kommentare und Berichte zu Politik, Religion und Kultur mit Fokus auf den Nahen Osten.

Sonntag, 5. Dezember 2010

Der Iran und der Terror im Irak

Über die anhaltenden Terroranschläge im Irak wird nicht mehr ernsthaft berichtet. Die USA haben ihren Einsatz abgeschlossen und das Land offiziell befriedet.

Als neuer Unruhestifter dort unten gilt heute wieder der Iran.
Dem wird häufig vorgeworfen (und ganz gewiss nicht zu Unrecht), er unterstütze schiitische Paramilitärs im Irak mit Waffen, Logistik und all den anderen Dingen die sich eine aufstrebende Miliz so wünschen kann.

Kurz: Der Iran verbreitet Terror im Irak.

Weniger bekannt ist aber, dass bei den vielen Terroranschlägen im Irak vor allem auch iranische Staatsbürger oder irakische Schiiten zu den Opfern zählen.
Viele der schiitischen Iraner pilgern nämlich zu den heiligen Stätten im Irak und werden dort zur Zielscheibe anti-iranischer und anti-schiitischer Extremisten.

Natürlich hat der Iran ein ernsthaftes und berechtigtes Interesse daran seine Bürger zu schützen, die in manchen irakischen Gebieten praktisch zu Freiwild erklärt werden.
Dass dann Geld an schiitische Milizen fließt ist in dieser Hinsicht nachvollziehbar.

Es ist also alles mal wieder wesentlich komplizierter, als es auf den ersten Blick scheint.

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