al-Samidoun

Kommentare und Berichte zu Politik, Religion und Kultur mit Fokus auf den Nahen Osten.

Montag, 21. Februar 2011

"Wie scharf ist das Schwert des Islam?"

Die Frankfurter Rundschau vom 21. Februar
Ja, das war ein entscheidender Punkt. Der zweitälteste Sohn Gaddafis, Seif al Islam, Schwert des Islam, der lange als Thronfolger galt und als Reformer, hat damals das deutsche Ehepaar von der Insel Jolo rausverhandelt.

Der Standard vom 21. Februar

Saif al-Islam - das Schwert des Islam - hat auch enge Beziehungen nach Österreich: In Tripolis studierte er Architektur, im Jahr 2000 ging er an die International Business School in Wien - wo er nicht nur Deutsch lernte, sondern sich auch mit Jörg Haider anfreundete.
DiePresse.com vom Oktober 2009

Name: Saif al-Islam („Schwert des Islam“) al-Gaddafi

Geboren am: 25. 06. 1972 in Tripolis

Hobbys, Lieblingstiere, Freunde: Saif al-Islam brachte zwei bengalische Tiger, Barny und Fred, 1997 zum Studium mit nach Wien, während seines Studiums in Wien lernte er Jörg Haider kennen, der ihn als „Freund“ bezeichnete. Saif al-Islam ist Maler, passionierter Taucher und Skifahrer und mag schnelle Autos.

20 Minuten Online vom August 2007

Wie scharf ist das Schwert des Islam?

...ja, auch der Letzte hat es begriffen. Saif al-Islam, so der Name eines Sohnes von Gaddafi, heißt übersetzt nichts anderes als Schwert des Islam. Gänsehaut inklusive.

Aber was bezwecken diese Nachwuchsetymologen eigentlich mit der Übersetzung? Was genau will man dem Leser damit mitteilen? Nicht zu leugnen ist, dass etwas angedeutet werden soll, sonst würde man schließlich alle anderen arabischen Namen auch übersetzen. Bei Mahmoud, Rashid, Salah, Salim, Khalid und Nur macht das allerdings niemand. Weil dabei nur Worte wie gesegnet, vernünftig, Rechtschaffenheit, Gesundheit, Langlebigkeit und Licht herauskommen und nicht Dinge wie Heiliger Krieg, Schwert des Glaubens oder eben Schwert des Islam.

Aber weil der verrückte Gaddafi-Spross Demonstranten bombardieren lässt und auch sonst ein schlimmer Finger zu sein scheint, kann man schonmal auf seinen martialischen, muslimischen Namen hinweisen. So als hätte er ihn sich selbst gegeben.
Der Name Saif al-Islam ist ursprünglich ein Titel islamischer Herrscher. Mit dem Namen ist demnach ein gewisser Machtanspruch verbunden, was beim größenwahnsinnigen Papa Gaddafi ja kein Wunder ist.

Aber warum nicht in Zukunft auch jeden deutschen Namen übersetzen? Zum Beispiel Eckhard, also der Schwertstarke oder "der im Umgang mit dem Schwert Geübte (Schwertschwinger)", wie es Wiki erklärt.
Das wäre doch mal was!
Auch nett ist der schöne Trendname Eberhardt. Der heißt übersetzt nämlich "der für die Jagd auf den Eber geeignete".

Weidmannsheil!

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