al-Samidoun

Kommentare und Berichte zu Politik, Religion und Kultur mit Fokus auf den Nahen Osten.

Sonntag, 17. Juli 2011

Rücktritt des ägyptischen Außenministers

Muhammad al-'Urabi der neue ägyptische Außenminister hat gestern ein Rücktrittsgesuch bei Ministerpräsident 'Isam Sharaf eingereicht, welcher das Gesuch annahm. Al-'Urabi hatte das Amt von Nabil al-'Arabi übernommen, der dann zum Vorsitzenden der Arabischen Liga gewählt wurde. Ein Posten mit eher beschränktem politischen Einfluss.
Man vermutet, dass al-'Arabi aufgrund seiner negativen Haltung zur Blockade des Gazastreifens, seiner Distanz zu Saudi-Arabien und seiner "versöhnlichen" Äußerungen gegenüber dem Iran auf das "Abstellgleis" der Arabischen Liga geschoben wurde.
Ganz im Gegenteil zu seinem Nachfolger al-'Urabi, der vier Jahre lang als Botschaftsrat in der ägyptischen Botschaft in Israel beschäftigt war und der außenpolitisch für eine Annäherung an die Golfstaaten eintrat.

Seit den letzten Tagen weiten sich die Proteste in Ägypten wieder aus. Große Teile der Bevölkerung fordern eine schnelle Verurteilung Mubaraks, seiner Getreuen und der Polizeikräfte, die während der großen Protestwelle im Januar und Februar Demonstranten getötet und verletzt haben. Zudem wächst die Unzufriedenheit über ausbleibende Reformen und die Einsetzung von Ministern, die schon unter Mubarak wichtige Ämter bekleideten.

Al-'Urabi war lange Zeit Botschafter in Deutschland. In dieser Funktion hatte er vor Jahren einmal unserer Stufe in der Schule einen Besuch abgestattet. Seinen Namen hatte ich vergessen, das Gesicht kam mir allerdings bekannt vor.

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